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Für alles in der Natur gibt es eine Zeit und eine Saison. Blumen blühen im Frühling, Blätter verfärben sich und fallen im Herbst und Winter. Blumen und Gräser, Bäume, Gemüse und Früchte wachsen neu während ihrer Saison und tragen Früchte oder Samen, alle zu ihrer Reife-Saison. Und wenn diese Saison endet, verblühen sie und sterben. Während der Zeitspanne ihrer Existenz gibt es kein Selbstinteresse, keinerlei Ambitionen, sie sind völlig selbstlos und offen und das macht die Natur schön und lässt ihre natürliche Ordnung fortleben.
Mit Menschen sind die Dinge allerdings nicht so natürlich. Menschen ordnen sich nicht einfach der Natur unter, sondern tendieren immer dazu, etwas zu machen oder eine Idee umzusetzen. Sie entwickeln Ambitionen und reagieren auf Grundlage von willkürlichen und persönlichen Impulsen. Und diese Kombination an Eigenschaften macht die Menschen schnell unzufrieden und lässt sie den Einblick in die natürlichen Gesetze verlieren. Sie agieren zur falschen Zeit und irren sich in der Richtung, in die sie laufen. Sie stören den Frieden und die natürliche Ordnung.
Wenn Blumen außerhalb ihrer Saison blühen, dann werden sie als Absurditäten angesehen. Sie sind einfach zur falschen Zeit aufgetaucht. Bei einer Blume sind solche Anomalien interessant, weil sie selten sind, aber das gilt nicht in gleicher Weise für Menschen. Menschen, die den falschen Weg genommen haben, kann man nicht einfach als besonders abtun. Solche Menschen können sehr leicht verletzt werden und können ihrerseits anderen Menschen sehr leicht viel Kummer bereiten.
Nichts ist so schwierig, wie sich einzugestehen, dass man auf seinem Weg Dinge falsch gemacht hat. Umso wertvoller ist es dann, die Natur als unseren Lehrmeister anzusehen, von Zeit zu Zeit einfach innezuhalten, eine Blüte betrachtend, eine Blume in der Hand haltend und nachzusinnen über die einfachen Gesetze der Natur und die eigene Selbstorganisation auf Grundlage dieser natürlichen Gesetze.