Der Pfad 01.04. Unseren Weg fühlen

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Man kann viel von denen lernen, deren Sicht behindert ist. Obwohl sie die Dinge nicht klar oder überhaupt nicht sehen können, verletzen sie sich praktisch nie. Auf der anderen Seite stolpern Leute mit ganz normaler Sicht oft über Dinge, stoßen an andere Dinge an, straucheln oder verletzen sich selbst auf andere Art und Weise. Sie scheinen ihre Sicht als selbstverständlich anzusehen und vergessen, vorsichtig zu sein und das macht sie anfällig für Verletzungen.

Die Sehbehinderten fühlen im Gegensatz dazu ihren Weg. Sie nehmen jeden Schritt mit Vorsicht. Sie sind demütig, bescheiden und dadurch vorsichtig. Sie fokussieren all ihre Sinne auf jeden Schritt, den sie machen. Keine sehende Person bewegt sich jemals so vorsichtig und bewusst, wie eine sehbehinderte Person.

Um zu vermeiden, im Leben verletzt zu werden, um soziales Straucheln und sogar Hinfallen zu vermeiden, sollten wir versuchen, von den Sehbehinderten zu lernen. Denn, obwohl wir eigentlich wissen, dass eine Gefahr an jeder Stufe lauern kann, sind wir häufig hektisch und nachlässig in unserer Aufmerksamkeit.

Egal wie alt wir auch sind und wieviel Lebenserfahrung wir haben, es wird immer Dinge im Leben geben, die wir nicht verstehen. Das ist eine der Wahrheiten über die Welt und die Menschen. Und weil das so ist, gibt es gar keine andere vernünftige Alternative als mit Vorsicht vorzugehen. Nichts ist gefährlicher, als durch das Leben zu gehen und dabei anzunehmen, dass man alles versteht. Viel eher sollten wir davon ausgehen, dass wir nicht alles verstehen und sollten andere unsere Lehrer sein und uns mit der Hand führen lassen, jeder. Und so sollten wir uns vorwärtsbewegen, Schritt für Schritt, mit Bescheidenheit, Demut und Hingabe. Wir sollten unseren Weg gemeinsam fühlen und dies mit Vorsicht unser gesamtes Leben lang.

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